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Glück.

Seit geraumer Zeit versuche ich sehr bewusst im Hier und Jetzt zu leben. Das betonte ich bereits im vorangegangenen Beitrag „Jetzt.“, aber nun möchte ich ein paar weiterführende Gedanken dazu mit euch teilen. Ich habe mich mit dem Thema „Glück“ befasst und herausgefunden, dass es das für mich nicht gibt, nicht geben kann. Aber lasst mich dafür etwas ausholen.
Ich habe mich mit dem Universum beschäftigt, nicht stellar, nicht astral, nein – universell. Manche Menschen „bestellen“ etwas beim Universum, sie verkünden ihre Wünsche, ihre Gedanken, um die große, gesamte Energie in Bewegung zu setzen und sie zu sich fließen zu lassen. Ich kann das nicht wirklich. Zumindest nicht aktiv. Ich spüre, wenn etwas zu mir kommen möchte und dann kann ich es manifestieren (oder ich schweige und warte ab). Ich kann das mit dem Bestellen nicht sonderlich gut. Ich beschreibe es immer gern so; ich halte alles im Fluss und lasse zu mir kommen, was zu mir kommen mag. Und so läuft das bereits seit einigen Jahren und alles, wirklich alles, was zu mir kam, war positiv. Ich habe durch Rückschläge so viel gelernt, auch wenn sie mich teilweise völlig aus der Bahn warfen. Aber diese Erlebnisse haben mich für die Schönheit positiver Erfahrungen sensibilisiert, welche mich wiederum bestärkten, weiter die Zeichen des Lebens zu sehen und ihnen weiterhin zu folgen.
Kommen wir aber nun zum „Glück“. Ich habe sowohl in meiner Lebens-, als auch bei meiner Herangehensweise an Schicksal, Fügung, Vorsehung, wie auch immer man das nennen möchte, für mich herausgefunden, dass nichts von dem was mir, seitdem ich nach dieser Prämisse lebe, widerfuhr, mit Glück oder Pech zu tun hatte – nichts! Alles passte genau in die jeweilige Zeit, vieles rüttelte mich im genau passenden Moment wach und das meiste bereitete mich sogar auf kommende Ereignisse meines Lebens vor. Das sollte so sein; das ist meine Erkenntnis nach diversen einschneidenden Erfahrungen in meinem Leben. Ich hatte kein Glück, wenn mir positive Dinge passierten. Und ich hatte auch kein Pech, wenn etwas mal nicht so lief. Es waren Aufgaben, Prüfungen, Vorbereitungen für mich, sowohl gute als auch schlechte – Zeichen halt. Und jene zu erkennen, zu lesen und zu befolgen habe ich für als die große Kunst – wenn nicht sogar den Sinn – des Lebens auserkoren. Ich möchte mich nicht darauf verlassen, dass irgendein ominöses „Glück“ mir Erleuchtung ins Leben bringt und ich möchte mich nicht darauf ausruhen, zu sagen „Hab ich halt Pech gehabt…“ wenn etwas nicht so wie geplant läuft. Das Leben zeigt mir, wohin es mit mir möchte und wenn ich ihm vertraue (dem Leben, von mir aus auch dem „Universum“), dann wird es mein Führer und mein Lehrer sein. Darauf vertraue ich – nein, das weiß ich inzwischen – unumstößlich.
Dennoch kann und muss ich „glücklich“ sein! Glücklich zu sein bedeutet für mich auch nicht, zu sagen, „Ich hab Glück gehabt.“, sondern es ist für mich nur ein Synonym für zum Beispiel „fröhlich“, „dankbar“, „gesegnet“. Wenn eine besondere Sache passiert, die sich einfach gut anfühlt, bedeutet das für mich nicht, dass ich Glück hatte, nein! Entweder war es ein Zeichen, eine Fügung, oder Ich selbst habe mich für genau diesen Weg entschieden, der mich zu dieser Situation, diesem Ergebnis, dieser Erkenntnis,… geführt hat. Das ist kein Glück – das habe Ich gemacht. Doch egal ob Zeichen, Fügung oder eigene Entscheidung und Manifestation des Wunsches, ich muss diesen Moment lesen, ihn für mich bewerten und analysieren – und vor allem: annehmen. Nur dann werde (und konnte) ich herausfinden, warum er in dieser Intensität, zu genau dieser Zeit und mit genau diesen Menschen passiert(e). Und wenn ich in Zukunft wachsam bin, werde ich auch herausfinden, worauf diese Situation mit mir zusammen hingearbeitet hat. Und darüber kann und werde ich glücklich sein (und war ich bereits mehrere Male), auch ohne davon überzeugt zu sein, dass dieser Moment „Glück“ (oder ggfs. „Pech“) war.

[16.09.2021]

 


 

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