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Der Schmerz. Ein Anfang.

Im Leben gibt es immer Situationen, die Menschen entzweien, im selben Moment jedoch Dinge zusammenführt. Überwiegt doch vorerst der Schmerz, so zeigt sich rückblickend und ironischerweise teils bereits in jener Situation, wofür man diesen Schmerz durchzustehen hat. Er regt zum Nachdenken an, zum Handeln, zum Neubeginn, er stärkt. Der Schmerz lässt uns fokussieren, lässt uns loslassen, er tut gut. Er fordert Überwindung und Konfrontation. Und er gibt dafür. Er gibt neue Motivation, neue Erkenntnisse, neue Möglichkeiten. Ich habe mich dazu entschieden, ihn anzunehmen. Der Schmerz darf zu mir kommen. Ich sehe ihn inzwischen nicht mehr als einen zu bekämpfenden, zu unterdrückenden Feind. Er ist da und er ist genau jetzt zur rechten Zeit in mein Leben getreten. Denn wenn jetzt nicht die richtige Zeit wäre, dann wäre er auch nicht da. Der Schmerz darf bei mir, mit mir sein. Er darf, er soll, er muss mein Lehrer sein. Ich möchte die Veränderung, welche er mit sich bringt. Die Unsicherheit gegenüber dem, was kommen soll, kommen wird, ist oft schwer zu ertragen. Aber mein Schmerz begleitet und geleitet mich - und er wird seine Sache gut machen! Das weiß und das spüre ich. Ich werde gestärkt aus der schmerzlichen Zeit hervorgehen. Ich werde dazu gelernt haben, das merke ich bereits jetzt. Neue Gegebenheiten, neue Menschen treten in mein Leben und so ergeben sich neue Perspektiven. Es wird gut gewesen sein, wenn der Schmerz wieder geht, wenn er seine Arbeit getan haben wird. Ich bin dankbar dafür.

Denn wie heißt es so schön: Es muss immer etwas sterben, bevor was Neues erblüht.

[27.07.2021]

 


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